Quelle: Joachim Kirchner @pixelio.de

Trend 2014: Mobile Recruiting wird noch gescheut

Oder die Angst vor dem Unbekannten

Ende des Jahres sorgte eine Studie trendence Instituts für viel Aufregung in der HR Welt. Im trendMonitor 2013 wurden Arbeitnehmer befragt wie sie zu mobilen Recruiting und Karriereapps stehen. Gerade einmal 2% der Befragten haben schon einmal eine solche App genutzt, und das obwohl 71% der Befragten angaben sie stünden neuen Technologien offen gegenüber. In diesem Artikel wollen wir Euch einmal die Hintergründe erläutern und wieso dies dennoch ein unausweichlicher Trend der Zukunft ist. Glaubt man den aktuellsten Zahlen von Google selber, die in Ihrer 2012 entstandenen Studie „our mobile planet germany“ das Suchverhalten deutscher Smartphoneuser untersucht haben und dabei herausfanden, dass 14% der Suchanfragen zu Stellenanzeigen waren, so wird schnell deutlich, dass der mobile Wahn auch vor dem Thema Jobsuche keinen Halt macht. Warum sollte er dies auch? Ist doch die Anzahl der mobilen Nutzer und Smartphonebesitzer stark steigend.

Quelle: Cristine Lietz @pixelio.de

Quelle: Cristine Lietz @pixelio.de

Der neue Modetrend „mobile Recruiting“

Hat man sich HR Blogs in diesem Jahr durchgelesen, oder den Austausch zu Personalern wie Headhuntern gesucht, so haben alle bestätigt, dass die Zukunft des Recruiting mobil sei. Also wurde auch schnell daraus der Megatrend. Doch wer nun glaubt, dass sich die schönen Aussagen und Worte auch schon umgesetzt sind, der sieht sich getäuscht. So untersuchte die bekannte Wollmilchsau GmbH bereits im ersten Quartal 2013 das Thema mit der mobile recruiting Studie 2013 und stellte dabei fest, dass gerade einmal 4%, was 7 Unternehmen gleichzusetzen ist, eine eigenen Karriereapp anbieten. Und 70% dieser Apps auch nur für das Apple Betriebssystem iOS. Noch ernüchternder waren die Ergebnisse wessen eigene Karrierewebseiten eigentlich mobil nutzbar sind. Hierbei ergab sich ein Wert von gerade einmal 11 der untersuchten 160 Unternehmen hatten eine Seite, die auch mobil abrufbar und nutzbar war.

Quelle: Paul-Georg Meister @pixelio.de

Quelle: Paul-Georg Meister @pixelio.de

Dies belegt eindrucksvoll, dass noch viel Arbeit vor den Unternehmen liegt. Warum gerade die HR Abteilungen auf eigene Apps und vernünftige mobile Karrierewebseiten drängen ist recht einfach und schnell erklärbar. So sparen eben solche Angebote eine Menge Geld, und gerade bei großen Konzernen ist dies kein kleiner Anteil des Gesamtbudgets. Noch dazu bekommt man die Daten selber in einem Format, welches auch das eigene System verarbeiten kann. Wichtig wird hierbei sein, die Karriereseiten in eine mobile Strategie einzubinden und sich auch endlich mal Gedanken darüber zu machen, wie die Daten sinnvoll verarbeitet und genutzt werden können.

Fazit ist aber eindeutig, dass bei der Studie trendMonitor 2013 also etwas bewertet wurde, was die wenigstens überhaupt kennen konnten. Damit sind auch die weiterführenden Hintergründe, warum die Bewerber dies ablehnen eher unwichtig. Denn in der Natur des Menschen liegt es nun einmal, dass dieser alles Unbekannte erst einmal ablehnt (und der deutsche Nutzer scheint dafür auch ein Prototyp zu sein). Damit man allerdings die Ergebnisse dieser Studie dennoch nutzt, so empfiehlt es sich die Ablehnungsgründe bei der eigenen Entwicklung sehr ernst zu nehmen und zu sehen, dass diese bei der eigenen App nicht kommen können. Außerdem wird es aus meiner Sicht analog zu anderen Apps Verknüpfungen und Login zu bestehenden sozialen Profilen geben müssen. Zum einen um einen gewissen Standard an Daten zu ermitteln, aber zum anderen auch um die Einfachheit für den Nutzer zu gewährleisten, denn dieser will sich garantiert nicht das 25. Login merken nur um sich bei einer Karriereapp, die er optimalerweise nur einmal einsetzt bei einem Unternehmen zu bewerben.

Und wie funktioniert nun eine solche App, und welche Vorteile bietet sie für den Bewerber?

So, und nachdem wir uns nun ganz ausführlich mit der Thematik befasst haben, warum das Studienergebnis nicht hilfreich ist wollen wir uns nun mal der Frage widmen, wie sieht eine solche App eigentlich aus, und welchen Nutzen bringt Sie euch möglicherweise im Bewerbungsprozess. Nun eine solche App zeigt euch alle Vakanzen eines Unternehmens an. Das heißt es hat den Nachteil, dass es euch nicht ähnlich wie eine Jobbörse Vakanzen von verschiedenen Unternehmen zeigt. Zusätzlich zu allen Informationen rund um die ausgeschriebene Position sehr ihr auch weiterführende Informationen, Videos, Interviews von Mitarbeitern, die Euch das Unternehmen und die Unternehmenskultur präsentieren. Ihr bekommt also einen recht detaillierten Einblick in das Unternehmen. Um es Euch so einfach wie möglich zu machen könnt Ihr Euch direkt über einen Button bewerben. Hierbei müsst ihr natürlich nicht einen Lebenslauf hochladen, oder ein Anschreiben formulieren, sondern gebt viel mehr meistens nur rudimentäre Kontaktdaten an. Ein Lebenslauf lässt sich dann meistens ähnlich wie bei den Karriereseiten auch mit den wesentlichen Stationen hinterlegen. Wenn das Unternehmen zu diesem frühen Zeitpunkt schon mehr wissen will werdet Ihr entweder aufgefordert einen Link zu Eurem XING oder LinkedIN Profil freizugeben, oder aber anschließend per Mail aufgefordert Eure kompletten Unterlagen zuzusenden.

Quelle: Rainer Sturm @pixelio.de

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Ihr seht, auch die Sorge rund um den Datenschutz ist dort unbegründet, da Ihr nur Daten übertragt, die Ihr auch vorab selber eingegeben habt. Es ist also ein schneller und unkomplizierter Weg sich zu bewerben. Aus meiner Sicht wird eine solche App aber nur bei großen Konzernen Sinn machen, oder es muss einen einheitlichen Standard geben, welche Informationen abgefragt werden (z.B. eine Verknüpfung zu einem der beiden oben beschriebenen Netzwerke). Außerdem wird es entscheidend sein, dass sich die Unternehmen auch auf allen mobilen Betriebssystemen wieder finden.

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Stefan Lehmann

Stefan Lehmann ist einer der Mitbegründer der Primedu UG (haftungsbeschränkt) und hier verantwortlich für die Themen IT, Social Media und PR
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