Quelle: Rainer Sturm @pixelio.de

2 Minuten Spot

Die Kunst das wesentliche hervorzuheben

Quelle: Robert Köhn @pixelio.de

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Wer von Euch schon einmal ein Vorstellungsgespräch erlebt hat, der kennt den üblichen Ablauf. Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung des Unternehmens und des zukünftigen Jobs kommt die erste Frage. „Beschreiben Sie sich doch mal selber“. Auch wenn diese Standardfrage / -aussage wirklich in jedem Interview vorkommt, so überraschend unvorbereitet sind die meisten Bewerber. Die Kunst ist es hierbei sich auf das wesentliche zu konzentrieren und einen ersten guten Abriss gibt.

Schon mal im Kino gewesen?

Nun auch das kennt sicherlich jeder von Euch. Wonach entscheidet Ihr (außer bei Klassikern) in welche Kinofilme Ihr geht? Klar, nach dem Trailer. Dieser beinhaltet nicht nur die spannendsten Szenen eines Filmes, sondern gibt in aller Kürze (meistens nur gut 1 Minute) auch ein wenig von der Handlung preis. Doch das Finale wird natürlich nicht verraten und er macht eher neugierig.

Nun genauso sollte es auch bei Eurer ersten Kurzvorstellung sein. Konzentriert Euch auf die wesentlichen Eckpunkte Eures bisherigen Lebenslaufs, ohne zu langweilen. Das heißt auf Grund der Stellenbeschreibung und den bisherigen Aussagen zu dem Job wählt ihr bewußt Punkte aus, denen ihr etwas mehr als nur die reine Erwähnung bietet und diese somit hervorhebt. Gebt Eurem Gegenüber aber auch den Raum das gesagte zu verarbeiten.

Psychologen haben herausgefunden, dass wir Menschen nur in der Lage sind Informationen zu verarbeiten, die maximal 1-2 Minuten geballt auf uns eintreffen. So solltet Ihr es also auch bei Eurer Kurzvorstellung halten. Kurz und bündig. Vor allem Karriereberater nennen dies den „elevator pitch“ (angelehnt an eine kurze Begegnung in einem Fahrstuhl, bei der Ihr auch nur begrenzt Zeit habt und somit schnell auf den Punkt kommen müsst), oder aber auch den 2-Minuten-Spot. Um dies zu erreichen und gleichzeitig den roten Faden zu behalten ist es also wichtig diesen zu üben, und vor allem individuell wie möglich zu halten.

Es geht also nicht darum den ganzen Lebenslauf noch einmal runterzurasseln und bei der Geburt zu beginnen, sondern sich auf wesentliche Eckpfeiler des Lebenslaufes, sowie Eurer Persönlichkeit zu fokussieren, und den Rest maximal kurz zu erwähnen, oder aber ganz weg zu lassen. Wenn ein Personaler zu einzelnen Wegstationen Eures Lebenslaufes Fragen hat, so wird er sich danach melden.

Aber immer daran denken, dass Ihr auch wirklich nur die Punkte anreißt und somit Raum für Rückfragen gebt und Neugierde weckt weiter ins Detail zu gehen. Ebenfalls darf in solch einem 2 Minuten Spot auch eine Begründung enthalten sein, warum Ihr Euch genau auf diese Stelle in diesem Unternehmen beworben habt, und sofern die Zeit noch reicht, was Eure mittelfristigen Ziele sind.

Wichtig ist bei dem roten Faden zu bleiben, und alle Formulierungen anhand einer Kernaussage auszurichten, so dass diese auch dem gegenüber auffällt. Achtet auch auf Eure Stimmlage und Betonungen um Spannung zu erzeugen, oder aber gewisse Elemente hervorzuheben.

Achtet darüber hinaus auch darauf, dass es keine Fülllaute, wie Ähhs und Öhhs gibt, oder Fachtermini, die nur Ihr kennt und versteht. Arbeitet möglichst mit einfacher und bildhafter Sprache und verzichtet auf negative Ausdrücke. Letztlich will ja Euer gegenüber wissen, was Ihr gut macht, und nicht, was Ihr nicht so gut macht.

Übt das ganze mal selber, und nehmt Euch dabei auf. Ihr werdet im Nachgang feststellen, dass es ohne eine Vorbereitung quasi unmöglich ist, und auch dann schwierig genug wird alles wesentliche vernünftig unterzubringen.

Nicht nur in Vorstellungsgespräche gefragt

Prinzipiell kommt Ihr regelmäßig in solche Situationen. Egal ob es die Party ist wo Ihr neue Leute kennen lernt, ein Seminar welches Ihr besucht, oder aber Euren Verwandten erklären sollt, was Ihr nun eigentlich nach dem Abi so genau vorhabt. In all diesen Situationen geht es eben nicht darum einen stundenlangen Monolog zu halten, sondern Euer Gegenüber neugierig zu machen und ausreichend zu informieren, damit er eine Entscheidung und Bewertung vornehmen kann.

Quelle: Stephanie  Hofschlaeger @pixelio.de

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Letztlich hat das neugierig machen im Vorstellungsgespräch noch einen weiteren positiven Nebeneffekt. Rückfragen werden gestellt. Anhand dieser erfahrt Ihr noch mehr, worauf der Personaler, oder Vorgesetzte besonderen Wert legt, und welche Themen ihm wichtig sind. Hört also besonder gut zu, wenn Rückfragen kommen, denn diese verraten Euch immer viel.

Ihr habt bereits solche Erfahrungen gemacht, oder kennt ähnliche Situationen an denen so etwas wichtig wird? Prima, dann meldet Euch hier unter dem Beitrag und schreibt uns Eure Erfahrungen einmal auf.

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Stefan Lehmann

Stefan Lehmann ist einer der Mitbegründer der Primedu UG (haftungsbeschränkt) und hier verantwortlich für die Themen IT, Social Media und PR
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